Die Pfarrei Heusweiler

 

Es ist anzunehmen, dass Heusweiler ursprünglich zur Pfarrei Köllerbach gehört hat, denn keine Kirche in der Umgebung findet so früh Erwähnung wie die Martinskirche in Kölln.
Aber bereits um etwa 1300 dürfte Heusweiler schon ein eigenes Gotteshaus gehabt haben.
,welches als eine Stiftung der Grafen von Saarbrücken genannt wird und dem hl. Martin geweiht war. In der Taxa generalis(Steuerliste) wird die Pfarrei Huswillre zum ersten mal im Jahre 1330 erwähnt. Die Collatur hatten die Grafen von Saarbrücken.
Am 22.November 1398 befiehlt Papst Bonifatius IX dem Probst zu St.Simeon(Trier)dem Archidiakon Petrus,Sohn des Petrus vom Köllertal, die Pfarrei von Huswilre zu übertragen.
Zum Pfarrbezirk Heusweiler, der dem Archidiakonat Merzig unterstellt war,gehörten auße Huswilre die Orte Rittershofen, Numborn, Holz, Berschweiler und Quierschied.
Bis zum 15. Jahrhundert wurde der Pfarrdienst teilweise von den Mönchen des Kloster Wadgassen versehen.Ab 1500 sind uns jedoch die Namen der amtierenden Geistlichen bekannt.
1500-1523 Nicklas von Saarburg
1523-1539 Peter von Rotkirchen(auch Pfarrer der Nicklaskapelle von Numborn
1539-1548 Martin von Trier
1548-1553 Hufnagel Nicklas von Neuweiler
1553-1561 Jakob Dreistein
1561-1569 Johann von Luxenburg
1569-1575 Jakob Litzelburger, der letzte kath Pfarrer vor der Reformation
Mit dem 1. Januar 1575 durfte in allen Orten des Fürstentums Saarbrücken nur Gottesdienste nach protestantischer Vorschrift gehalten werden.
Nach der Gegenreformation( 1679) verfügte der Intendant für das Saardepartement Anton Bergeron de la Goupilliere im Jahre 1684 , daß in den Orten mit nur einer Kirche beide Konfessionen gemeinsam diese benutzen sollten.
Die Heusweiler Kirche war in der Folgezeit
Simultankirche.08.04.1224 Bestätigung der Schenkung durch Papst Honorius III. im Lateran
13. Jh. Auspfarrung der Gemeinden St. Martin/ Heusweiler, St. Erasmus/
Eiweiler und St. Willlibrord/ Wahlschied
Die 1330 erbaute Nikolaus-Kirche und alle Häuser waren geschleift oder verbrannt.

 

 


Beide Konfessionen lebten längere Zeit , mit wechselnden Zahlenverhältnissen, neben einander und hielten abwechselnd ihren Gottesdienst in der Kirche.
Zunächst wurden die Katholiken durch die Chorherren von Wadgassen betreut, ehe im Jahre 1790 mit Pfarrer Kranz der erste ortsansässige katholische Priester die Pfarrei übernahm.

 

 

 

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Nachdem seit 1684 den Katholiken in der Grafschaft Saarbrücken-Nassau freie Religionsausübung zu gestanden worden ist, wurden auch in Heusweiler wieder einige Katholiken sesshaft.1688 gab es sieben katholische Familien mit 19 Kindern. Zunächst verwaltete der Pfarrer von Eiweiler die Pfarrei Heusweiler mit, ehe ab 1718 Heusweiler mit neun weiteren Ortschaften als eigene Pfarrei durch die Mönche von Wadgassen betreut wurde. Aus dieser Zeit stammen noch die spätbarockenen Holzfiguren, die ursprünglich in der Wadgasser Klosterkirche standen.

1809 wurde unter Pfarrer Kranz das erste Pfarrhaus in unmittelbarer Nähe der Kirche gebaut ,heute im Besitz der Familie Raber.

                                                                                             
                                                                                                                  

 

 



Bis zu diesem Zeitpunkt wohnten die Pfarrer im alten Krämerschen Haus (FamilieFröhlich)
 

 

 

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Nach einem Visitationsprotokoll aus dem Jahre 1739 gab es in Heusweiler vier lutherische und neun katholische Familien
Unter Pfarrer Österling entstand im Jahre 1863 die neue katholische Pfarrkirche
Mariä Heimsuchung
(Die Konsekration war am 6.Oktober 1863 in der Trierer Straße)
Mit der Einweihung der katholischen Kirche war gleichzeitig das Simultanverhältnis in Heusweiler beendet.





Die katholische Pfarrkirche aus dem Jahre 1863
        

 

 

            Zur weiteren Entwicklung                                             

 

 

 Nachfolger von Pfarrer Österling war der Pfarrer Antonius Eich. Im Kulturkampf an der Saar spielte er eine bedeutende Rolle. Im Jahre 1888 ließ er sich in den Ruhestand versetzen, verließ das von ihm erbaute neue Pfarrhaus, und nahm im alten Pfarrhaus Wohnsitz, wo er 1900 verstarb.

Pfarrkirche Mariä Heimsuchung, Heusweiler, 1898 Erweiterung des 1862–63 von Carl Friedrich Müller entworfenen Baues durch Architekt Wilhelm Hector


 

 

Der nächste Ortsgeistliche Johannes Orth, erweiterte die gotische Kirche durch ein Kreuzschiff. Gleichzeitig wurde auch der große Glockenturm erbaut und eine Orgel mit 28 Registern angeschafft.
Im Jahre 1910 wurde er neben seinem Vorgänger in der zweiten Friedhofskapelle beigesetzt

 


 

 

 

 


 

 

Sein Nachfolger war Johannes Opp, der die Kirche renovieren ließ

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Im ersten Weltkrieg war das gesamte Geläute zu Kriegszwecken beschlagnahmt worden. Er ließ daher nach dem Krieg vier Stahlglocken anschaffen, so dass im zweiten Krieg die katholische Kirche von einer nochmaligen Beschlagnahme der Glocken verschont blieb.
Pastor Opp kaufte das ehemalige Hotel Petzinger auf und baute es um zu einem Kloster für Franziskaner Schwestern. Ebenso kaufte er die Metzgerei Schwarz auf und baute sie um zu einem Caritashaus.

                                       das ehem. Caritashaus                  das ehem.Hotel Petzinger